MCC-Präsident Horst Seitz zum 70. Geburtstag

Es war im Jahre 2000 bei der Präsentation der CD „Alles Mainz! – Fastnacht und Kabarett“ im Mainzer unterhaus. Lars Reichow sang sein speziell für diese Produktion komponiertes Chanson „Mainz“. Diese ebenso hintergründige wie gefühlvolle Hommage an unsere Stadt, rührte den MCC-Präsidenten Horst Seitz sehr. Er, der Määnzer Bub, zeigte an einer solchen Stelle einmal mehr, wie sehr er an seiner Heimatstadt und schließlich an der Fassenacht hängt.

 

Am heutigen 29. Dezember begeht er nun seinen 70. Geburtstag. Geboren wurde er 1946 als ältestes von vier Kindern in Wiesbaden. Die Wirren der Nachkriegszeit und ein völlig zerstörtes Mainz waren die Gründe. Noch heute hat er ein Faible für die Kurstadt. Vielleicht mag er auch deshalb keine vordergründigen, plumpen Witze über unsere Nachbarn auf der anderen Rheinseite.

 

Man kommt natürlich nicht umhin hier gleich auf Jakob Wucher zu sprechen zu kommen. Denn Horst Seitz entpuppte sich bald als Liebling seines Opas, dem „Vater des Clubs“, Patriarch und MCC-Legende. Seitz wurde also in eine Fastnachtsdynastie hineingeboren. Und schon mit drei Jahren „spielten“ er und sein jüngerer Bruder Norbert mit Cousine Doris die Fernsehsitzung nach, und das auch im Sommer.

 

Später ließ das Interesse an Großvaters Passion nach. Aber Anfang der 1970er Jahre fand sein Bruder Norbert zur Fastnacht zurück, nicht aber zum MCC. Der Gonsenheimer Carneval-Verein war die Bühne für Seitz im Zwiegespräch mit Günter Jung, dem späteren Fernsehredakteur beim SWR. Als Jung nicht mehr zur Verfügung stand, holte Norbert seinen Bruder Horst zum GCV, um im Zwiegespräch die etablierten Fastnachter in der Innenstadt auf die Schippe zu nehmen. Ausgerechnet die Enkel vom alten Wucher! „Es war eine schöne Zeit beim GCV. Besonders mit Herbert Jakob, dem früheren ‚Bürotrottel‘“, erinnert sich der heutige MCC-Präsident.

 

1974 ging die vierzigjährige Präsidentenära von Jakob Wucher zu Ende und sein Sohn Werner „beerbte“ ihn. Schließlich stand auch Horst Seitz endlich in der MCC-Bütt, und zwar als städtischer Müllmann. Als frisch gebackenes Komiteemitglied hatte er fortan auch seinen Stammplatz als politisch-literarischer Redner. „Das ist die Form der Määnzer Fassenacht, die einmalig im Konzert der Karnevalshochburgen ist. Wenn wir die nicht erhalten, werden wir beliebig“, so das Bekenntnis des heutigen MCC-Präsidenten zur Mainzer Tradition.

 

Nach Abitur und Studium in Mainz sowie beruflichen Stationen in Frankfurt, Ludwigshafen und München verschlug es den jungen Juristen Seitz 1980 nach Bad Dürkheim, wo er eine Anwaltskanzlei gründete und schließlich 1981 seine heutige Frau Ellen heiratete. Beider Kinder Bernadette und Julian sind mit Mainz eng verbunden. Schon mit sechs Jahren trug der Sohn bereits wie der Vater die Uniform der Mainzer Prinzengarde. Noch heute stehen sie dort als Protokoller gemeinsam in der Rolle des „Gardetrommlers“ auf der Bühne. Es „wuchert“ also weiter in der Mainzer Fastnacht. Und zwischenzeitlich ist Horst Seitz auch zweifacher Opa. „Ich habe an meinen Enkelkindern so viel Freude, dass es richtig Spaß macht, Opa zu sein“, schwärmt der Club-Präsident.

 

Seit 1996 ist Horst Seitz als Nachfolger von Bernd Mühl nunmehr Präsident des MCC. In zwanzig Jahren hat er mit einem stets engagierten Vorstandsteam den Club fit für die Zukunft gemacht. Viele junge Gesichter sieht man heute in den Sitzungen, die das Bild des MCC prägen und viele neue Elemente in das Programm mitbrachten. In der so genannten Elefantenrunde der Präsidenten der Fernsehvereine MCV, GCV, KCK und MCC ist er mittlerweile der am längsten im Amt. Sein Wort hat Gewicht, „aber ich werde damit niemanden erdrücken“, sagt Horst Seitz, der heute seinen runden Geburtstag in Bad Dürkheim feiert.