Adolf Gottron

 

Ein Protagonist im MCC, der dem Volk buchstäblich auf’s Maul schaute, ihm aber nie nach dem Munde redete, war Adolf Gottron. Seine Prosa-Vorträge u.a. als „Polizist“, „Straßenarbeiter“ oder „Meister Geschwind“ zeugten von viel Mutterwitz und vor allem sehr, sehr hintergründigem Humor. Bis heute aber unerreicht ist sein „Gassekehrer“ aus den 1960er Jahren, in dem sein Ausspruch „Was, schunn widder Schinke?“ beim Blick auf sein Frühstücksbrot und unter Anspielung auf die Wohlstandsjahre zum bundesweit geflügelten Wort wurde. Adolf Gottrons Vorträge waren stets Spiegel der Zeit. Nebenbei bemerkt war der Mombacher auch Namensgeber für die Mombacher „Bohnebeitel“. Als Chef des Protokolls und Vizepräsident des MCC oblag ihm auch, dafür zu sorgen, dass nur talentierte Redner die Clubbühne betraten. Er war ein gestrenger Lehrer der Rednerschule, in der auch so mancher Schüler „sitzen“ blieb.